ANDACHT ZU LUKAS 13, 29
von Pastorin Kerstin Tiemann
von Pastorin Kerstin Tiemann
Ein Tisch mit vier Haushalten. Alle vier Seiten besetzt. Kein Mindestabstand!!!
Ich hätte nie gedacht, dass ich mit diesem Bild einmal paradiesische Vorstellungen verbinden würde! Aber in unserer Zeit entwickeln die Worte aus Lk 13,29 auf besondere Weise eschatologische Kraft: Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.
Aus allen Richtungen kommen Menschen zusammen und pflegen Gemeinschaft an einem Tisch. Wie herrlich! Ich sehe sie vor mir, wie sie sich alle erzählen, was gewesen ist. Wie sie fröhlich durcheinanderreden, weil die Worte nur so aus ihren Mündern fließen. Es ist einfach so schön, zusammen zu sein!
Was für ein traumhafter Bibelspruch, mit dem wir ab diesem Sonntag in die neue Woche starten! Die Sehnsucht nach Erfüllung ist groß!
Aus welchem Zusammenhang stammt er doch gleich? Ach ja, oh, es ist das Schlusswort zu der Geschichte von der engen Pforte und der verschlossenen Tür. „Nur wenige werden selig werden“, sagt Jesus zuvor. „Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht.“
Es ist erstaunlich, wie Bibelworte in den unterschiedlichen Epochen ihre Kraft entfalten und unterschiedliche Assoziationen hervorrufen:
Enge Pforte. Dieses Gefühl von Enge. Das spüren wir doch gerade ziemlich konkret. Alles wird immer enger: die Kontakte, der Radius in dem ich mich bewegen darf, seit Dienstag der erweiterte Lockdown.
Enge Pforte. Dieses Thema beschäftigt mich auch im Hinblick auf unseren Glauben. Wie verhalten wir uns als Gemeindeleitung in der Pandemie richtig? Unter welchen Voraussetzungen können wir Gottesdienste verantworten? Gerade jetzt wieder haben wir die Entscheidung getroffen, dass unsere Kirchen für ein paar Wochen geschlossen bleiben. Geschlossene Pforte. Und dennoch sind wir überzeugt, dass wir hier vor Ort den Menschen und Gott so am besten dienen.
Enge Pforte. Das Thema berührt uns in dieser Zeit auch im Hinblick auf unsere Nächsten: Wie verhalten wir uns als Christen richtig? Wie viel Nähe ist erlaubt und wie viel Nähe ist nötig, damit die Seele keinen Schaden nimmt? Wie schaffe ich Nähe und gebe etwas von Gottes Liebe und Fürsorge weiter, ohne fahrlässig und verantwortungslos zu handeln?
Enge Pforte. Und noch ein letzter Gedanke dazu: Was hat Priorität in meinem Leben? Was fällt dem enger werdenden Portemonnaie zum Opfer?
Bei vielen Menschen wird es langsam eng. Die Einnahmen fehlen. Bei manchen ist sogar die Existenz bedroht. Und zurecht stellt sich die Frage: Was kann ich mir leisten und was will ich mir leisten?
Ich möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich bei all unseren Gemeindegliedern in Horsten und Gödens bedanken, dass Sie sich in dieser schweren Zeit zur Kirche bekennen. Es hat mich sehr berührt, dass wir im vergangenen Jahr trotz Pandemie kaum Kirchenaustritte zu verzeichnen hatten. Und noch mehr hat mich berührt, dass beim Kirchgeld mehr gespendet wurde, als in allen Jahren zuvor.
Es zeigt mir, dass wir hier in Horsten und Gödens in schweren Zeiten zusammenstehen. Und das ist so wichtig! Wenn wir aus dieser Krise heil herauskommen wollen, dann schaffen wir das nur gemeinsam. Dann gilt es, den Vereinen und der Freiwilligen Feuerwehr die Treue zu halten, solange wir das irgendwie können. Dann gilt es, was möglich ist, vor Ort zu bestellen und einzukaufen. Dann braucht es den wachen Blick für den, der Hilfe nötig hat. Und dann bedarf es auch der Unterstützung der Kirche, damit die Seelsorge und Begleitung der Menschen in ihren verschiedenen Lebensabschnitten gesichert bleiben, christliche Werte erhalten werden, und es einen Ort der Hoffnung gibt.
Die Pforte ist eng. Aber gemeinsam kommen wir durch! Was für ein wunderbares Paradox!
Und dann freuen wir uns auf den Tisch mit den vier Haushalten, ein Freudenfest als Vorgeschmack auf das Reich Gottes. Amen.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mit diesem Bild einmal paradiesische Vorstellungen verbinden würde! Aber in unserer Zeit entwickeln die Worte aus Lk 13,29 auf besondere Weise eschatologische Kraft: Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.
Aus allen Richtungen kommen Menschen zusammen und pflegen Gemeinschaft an einem Tisch. Wie herrlich! Ich sehe sie vor mir, wie sie sich alle erzählen, was gewesen ist. Wie sie fröhlich durcheinanderreden, weil die Worte nur so aus ihren Mündern fließen. Es ist einfach so schön, zusammen zu sein!
Was für ein traumhafter Bibelspruch, mit dem wir ab diesem Sonntag in die neue Woche starten! Die Sehnsucht nach Erfüllung ist groß!
Aus welchem Zusammenhang stammt er doch gleich? Ach ja, oh, es ist das Schlusswort zu der Geschichte von der engen Pforte und der verschlossenen Tür. „Nur wenige werden selig werden“, sagt Jesus zuvor. „Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht.“
Es ist erstaunlich, wie Bibelworte in den unterschiedlichen Epochen ihre Kraft entfalten und unterschiedliche Assoziationen hervorrufen:
Enge Pforte. Dieses Gefühl von Enge. Das spüren wir doch gerade ziemlich konkret. Alles wird immer enger: die Kontakte, der Radius in dem ich mich bewegen darf, seit Dienstag der erweiterte Lockdown.
Enge Pforte. Dieses Thema beschäftigt mich auch im Hinblick auf unseren Glauben. Wie verhalten wir uns als Gemeindeleitung in der Pandemie richtig? Unter welchen Voraussetzungen können wir Gottesdienste verantworten? Gerade jetzt wieder haben wir die Entscheidung getroffen, dass unsere Kirchen für ein paar Wochen geschlossen bleiben. Geschlossene Pforte. Und dennoch sind wir überzeugt, dass wir hier vor Ort den Menschen und Gott so am besten dienen.
Enge Pforte. Das Thema berührt uns in dieser Zeit auch im Hinblick auf unsere Nächsten: Wie verhalten wir uns als Christen richtig? Wie viel Nähe ist erlaubt und wie viel Nähe ist nötig, damit die Seele keinen Schaden nimmt? Wie schaffe ich Nähe und gebe etwas von Gottes Liebe und Fürsorge weiter, ohne fahrlässig und verantwortungslos zu handeln?
Enge Pforte. Und noch ein letzter Gedanke dazu: Was hat Priorität in meinem Leben? Was fällt dem enger werdenden Portemonnaie zum Opfer?
Bei vielen Menschen wird es langsam eng. Die Einnahmen fehlen. Bei manchen ist sogar die Existenz bedroht. Und zurecht stellt sich die Frage: Was kann ich mir leisten und was will ich mir leisten?
Ich möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich bei all unseren Gemeindegliedern in Horsten und Gödens bedanken, dass Sie sich in dieser schweren Zeit zur Kirche bekennen. Es hat mich sehr berührt, dass wir im vergangenen Jahr trotz Pandemie kaum Kirchenaustritte zu verzeichnen hatten. Und noch mehr hat mich berührt, dass beim Kirchgeld mehr gespendet wurde, als in allen Jahren zuvor.
Es zeigt mir, dass wir hier in Horsten und Gödens in schweren Zeiten zusammenstehen. Und das ist so wichtig! Wenn wir aus dieser Krise heil herauskommen wollen, dann schaffen wir das nur gemeinsam. Dann gilt es, den Vereinen und der Freiwilligen Feuerwehr die Treue zu halten, solange wir das irgendwie können. Dann gilt es, was möglich ist, vor Ort zu bestellen und einzukaufen. Dann braucht es den wachen Blick für den, der Hilfe nötig hat. Und dann bedarf es auch der Unterstützung der Kirche, damit die Seelsorge und Begleitung der Menschen in ihren verschiedenen Lebensabschnitten gesichert bleiben, christliche Werte erhalten werden, und es einen Ort der Hoffnung gibt.
Die Pforte ist eng. Aber gemeinsam kommen wir durch! Was für ein wunderbares Paradox!
Und dann freuen wir uns auf den Tisch mit den vier Haushalten, ein Freudenfest als Vorgeschmack auf das Reich Gottes. Amen.